Laut des Welttuberkulose Berichts der WHO sind im Jahr 2020 weltweit 1,5 Millionen Menschen an Tuberkulose gestorben. Sie führt damit seit Jahren die Liste der tödlichsten Infektionskrankheiten der Welt an. Eine Pandemie wie wir sie im Moment mit Covid-19 erleben ist dabei ausgeklammert. Tuberkulose ist eine Krankheit, die die Lunge befällt und wird durch verschiedene Mykobakterien verursacht. Sie ist nicht nur in Afrika weit verbreitet, sondern auch in vielen Teilen Asiens. Auch wenn die Krankheit gut behandelbar ist, fehlt den meisten Menschen in den betroffenen Gebieten das Geld für die notwendigen Medikamente. Um die Krankheit zu besiegen, müssten über einen Zeitraum von sechs Monaten ohne Unterbrechung unterschiedliche Antibiotika eingenommen werden.
Wir sind durch unseren Freund Valy, der 2016 als 18 Jähriger Asylsuchender nach Deutschland gekommen ist, dann aber 10 Monate zu Unrecht in Untersuchungshaft saß und deswegen im Juli 2019 nach seinem Freispruch auf Grund dieser traumatischen Erfahrung wieder in seinem Heimatland Afghanistan zurückzog, auf das Schicksal eines 6 Jahre alten Jungen in Kabul aufmerksam gemacht worden. Als wäre der seit Jahrzehnten anhaltende Krieg und die Machtübernahme der Taliban im Sommer ein nicht schon ausreichend tragisches Umfeld, in dem man seine Kindheit verbringen muss, hat Sediqullah im September dieses Jahrs die Diagnose einer Tuberkuloseerkrankung erhalten. Der Vater Sediquallahs hat wie viele andere Familienväter des Landes in diesem Jahr seinen Job verloren. Mit Mühe und Not kann er genug Geld auftreiben, um für die vierköpfige Familie täglich Essen auf den Tisch zu bringen, wobei sie trotzdem häufig hungrig ins Bett geht. Geld, um Brennstoff zum Beheizen der Wohnung zu kaufen bleibt dabei viel zu selten übrig. Die Winter in Kabul sind jedoch oft hart und bitter kalt. All diese Rahmenbedingungen sorgen dafür, dass eine solche Diagnose sehr wahrscheinlich zum Tod führt.
Wir sind deswegen mehr als glücklich durch eure Spendengelder in der Lage zu sein Sediquallah die Tuberkulosebehandlung bezahlen zu können, die er dringend braucht und womit er hoffentlich von dieser grausamen Krankheit geheilt werden kann. Die Behandlung ist dabei in der Regel in zwei Dreimonatsblöcke aufgeteilt, in denen jeweils unterschiedliche Arten von Antibiotika verabreicht werden. Er hat inzwischen die ersten drei Monate der Behandlung hinter sich. Leider haben die Bluttests, die vorm Start des zweiten Behandlungsabschnitts durchgeführt wurden, ergeben, dass sich immer noch Tuberkulosebakterien in seinem Körper befinden. Grund für diesen Rückschlag ist wohl die mangelnde Qualität der vor Ort gängigen Antibiotika aus Pakistan. Um mit Verspätung doch noch das gewünschte Ergebnis erzielen zu können, haben wir jetzt beschlossen hochwertigere Medizin aus Indien importieren zu lassen. Das hat jetzt zur Folge, dass Sediquallah einen weiteren Monat in der ersten Behandlungsphase steckt. Erst wenn Ende Januar die Ergebnisse des dann durchgeführten Tests die gewünschten Resultate vorweisen, kann endlich mit der zweiten Behandlungsblock angefangen werden. Wir drücken die Daumen und sind sehr zuversichtig, dass es dieses Mal klappt!! Bisher haben wir für die Behandlung 300 Euro ausgegeben.
